Eine Metzgerei wie man sie sich nur wünschen kann

Metzger Erwin Hess stellt Wurst und Fleischwaren nach handwerklicher Tradition her. Dafür braucht er weder Geschmacksverstärker noch Emulgatoren oder künstliche Farbstoffe. Hess bezieht die Tiere von fünf Landwirten aus der direkten Umgebung seiner Metzgerei. Er legt größten Wert auf artgerechte, naturnahe Aufzucht und auf eine besonders schonende Schlachtung.
Erwin Hess ist einer der wenigen Metzger, die noch selbst vor Ort schlachten.
So läuft die Schlachtung ab:
Jeden Montag werden ca. 12 Schweine und ein Großvieh zur Metzgerei gebracht. Die Landwirte bringen die Tiere morgens bis vor die Tür des Schlachtraums. Lange Wartezeiten gibt es nicht. Großvieh wird noch im Transportwagen per Bolzenschuss betäubt, die Schweine laufen aus dem Wagen in die Metzgerei hinein. Sie werden einzeln vom Rest der Gruppe weggeführt und mit Strom betäubt, der gleichzeitig Kopf und Herz durchströmt. Die anderen Schweine bekommen davon nichts mit. Nach der Betäubung spüren die Tiere nichts mehr und werden entblutet.
Ausgebildete Mitarbeiter
Die Schlachtung führt Hess zusammen mit seinen ausgebildeten Mitarbeitern durch. Sie haben die nötige Fachkenntnis und Erfahrung, damit alles schnell und für die Tiere schonend abläuft. So stellen sie unter anderem auch sicher, dass jedes Tier bei der Entblutung auch wirklich vollständig betäubt ist.
Handwerkliche Wurstherstellung mit natürlichen Zutaten
Von Dienstag bis Freitag werden in der Metzgerei Hess Wurst und Fleischwaren hergestellt. Erwin Hess arbeitet nach handwerklicher Tradition und verzichtet vollständig auf Geschmacksverstärker, Emulgatoren und künstliche Farbstoffe, fügt weder Gluten noch laktosehaltige Zutaten hinzu. Die Gewürze, die er verwendet, haben überwiegend Bio-Qualität. Beim Salz setzt er komplett auf naturreines Steinsalz ohne künstliche Trennmittel oder Rieselhilfen.
Wo kommen die Tiere her?
Metzger Erwin Hess schätzt: 80-90 % des Fleischs, das er verkauft, ist aus eigener Schlachtung. Die Tiere kommen von fünf Bauernhöfen aus einem Umkreis von fünf Kilometern um die Metzgerei:
- Demeter-Hof Heimo Linse mit Mutterkuh-Haltung: Hohlbinsenstraße 26, Angelbachtal
- Biohof Ruben Heid mit Lämmern und Rindern: Bahnhofstraße 29, Mauer
- Jens Vogt, NEULAND-zertifizierte Schweinehaltung: Rechgasse, Zuzenhausen
- Herbert Gawron, NEULAND-zertifizierte Schweinehaltung: Neufeldsiedlung 5, Sinsheim
- Herrmann Müller, Mutterkuh-Haltung nach Fairfleisch-Richtlinien: Petersbergstrasse 12, Meckesheim
Hess kennt die Landwirte persönlich, mit manchen von ihnen arbeitet er seit Jahrzehnten zusammen. Wenn du willst, kannst du vorbeikommen und die Tiere auf der Weide bzw. im Offenstall anschauen.
Tierhaltung mit hohen Umwelt- und Tierwohlstandards
Alle Partner-Landwirte der Metzgerei Hess sind entweder bio-, NEULAND- oder Fairfleisch-zertifiziert. Damit sind hohe Umwelt- und Tierwohlstandards garantiert. Für alle Tiere gilt:
- Ganzjähriger Auslauf ins Freie
- Haltung auf Stroh, garantiert ohne Anbindung
- Deutlich mehr Platz im Stall als bei herkömmlicher Tierhaltung
- Heimisches Futter ohne Gentechnik, kein Importfutter
- Kein vorbeugender Einsatz von Antibiotika
- Schweine dürfen ihre Ringelschwänzchen behalten
Was NEULAND, Fairfleisch und die Bio-Siegel genau vorgeben, haben wir unter Häufige Fragen für dich zusammengefasst.
Wenn das eigene Fleisch nicht reicht, kauft Hess bei Fairfleisch zu. Sein Hähnchen- und Putenfleisch bezieht er komplett von Fairfleisch.
Hähnchen aus dem Wald
Hierzulande gibt es kaum Hähnchen aus Freilandhaltung. Die Hähnchen, die du von der Metzgerei Hess bekommst, wachsen in Südfrankreich bei der bäuerlichen Erzeugergemeinschaft „Les Fermiers Landais“ auf. Sie leben ohne jede Einzäunung in Kiefernwäldern. Als Unterschlupf dienen kleine Holzhütten. Ihr Futter besteht aus Mais und Getreide. Die Rasse nennt sich „Nackthals-Hähnchen“ – eine langsam wachsende Rasse. Bei der Schlachtung sind die Tiere mindestens 81 Tage alt. Zum Vergleich: Konventionelle Hähnchen werden nach ca. 30 Tagen geschlachtet. Langsam wachsende Rassen sind in der Mast teurer, dafür aber gesünder und ihr Fleisch hat eine besonders gute Qualität.
Hess steht für Transparenz, Ökologie und Tierwohl
Schon mehrfach hat Erwin Hess Schulklassen und Politiker durch seine Metzgerei geführt. Er macht klar: „Rein betriebswirtschaftlich gesehen macht das, was wir hier tun, keinen Sinn.“ Doch Erwin Hess geht es um Ökologie, Respekt vor Tieren als Lebewesen und um gute handwerkliche Fleischverarbeitung. Er lebt seine Überzeugungen. Preislich können seine Produkte nicht mit Fleisch aus dem Supermarkt mithalten. Aber wenn es um Qualität und Gesundheit geht, sind sie kaum zu übertreffen.