Hallo Markus!

Markus Schmutz ist mit seinem kleinen Hof in Nußloch, südlich von Heidelberg, ein Pionier in Sachen Tierwohl. Bei seiner Rinderhaltung hat Mitgefühl Vorrang. Im Gespräch erklärt Markus, warum er seinen Käse über Viktualia verkauft und was das Besondere an seiner Art der Rinderhaltung ist.
Viktualia: Markus, du hast einen Verein als Partner?
Markus Schmutz: Genau, die „Solidarische Landwirtschaft Rhein-Neckar“. Die Mitglieder tragen mit ihren Beiträgen zur Finanzierung meines Hofs bei und erhalten im Gegenzug Gemüse, Äpfel, Brot, Fleisch, Käse, Wurst und Milch.
Aber du freust dich auch über die Viktualia-Kundschaft?
Auf jeden Fall! Ich habe mehr Milch als die SoLaWi-Mitglieder verbrauchen. Derzeit verkaufe ich sie zu einem relativ niedrigen Preis an eine Molkerei. Dort wird sie mit der Milch von hunderten anderen Höfen vermischt – schade! Denn so wissen die Kunden nicht, von welchem Hof ihre Milch kommt. Und meine Milch hat schon eine besondere Qualität. Wir lassen daraus fantastischen Käse machen. Ich möchte den Käse Menschen aus der Region anbieten, die gute Lebensmittel zu schätzen wissen.
Viktualia: Schmeckt Fleisch von glücklichen Kühen besser?
Markus Schmutz: Richtig gutes Fleisch bekommt man, wenn es den Tieren gut geht und sie gesund sind. Die Muskeln sind dann von ganz feinen Fettäderchen durchzogen, das Fleisch behält beim Garen seine Form. Auch eine schonende Schlachtung erhält die Fleischqualität. Wir fahren jedes Tier einzeln zur Metzgerei Hess in Sinsheim. Das dauert kaum eine halbe Stunde. Dort werden sie direkt im Transportanhänger betäubt.
Was tust du noch alles für deine Kühe?
Ich kümmere mich um sie so gut ich kann. Von Frühjahr bis Herbst sind sie draußen auf der Weide. Sie tragen Hörner – eine schmerzhafte Enthornung erspare ich ihnen. Die Kälber bleiben die ersten drei Tage bei der Mutter, danach werden sie mindestens drei Monate von Ammenkühen aufgezogen. Somit erleben sie eine sehr naturnahe Aufzucht. Ich bin gerne bei meinen Kühen und freue mich, wenn es ihnen gut geht.
Wie schön! Und wir freuen uns, dass es heute noch kleine, feine Höfe wie deinen gibt!