Hallo Steffi und Philipp Danzeisen!

Steffi und Philipp Danzeisen sind Bio-Milchbauern aus Leidenschaft. Mit Tatkraft und Idealismus setzen sie sich im Kleinen Odenwald für regionale Milchprodukte höchster Güte ein. Im Interview sagt Philipp, wo seine Kühe geschlachtet werden und warum viele von ihnen Hörner haben, aber nicht alle.
Viktualia: Philipp, warum betreibst du Bio-Landwirtschaft?
Philipp Danzeisen: Das passt einfach zu mir. Mir geht es um Qualität, nicht um Masse. Ich will meinen Tieren natürliches Futter geben und sie sollen genug Platz haben. Gentechnik und Pestizide schaden auch uns Menschen – für mich ist es selbstverständlich, im Einklang mit der Natur zu arbeiten.
Viktualia: Manche deiner Kühe haben Hörner, andere nicht. Warum?
Die Rasse ist genetisch hornlos, deshalb bekommen die meisten Tiere keine Hörner. Wenn sie doch welche bekommen, enthornen wir nicht. Das ist schmerzhaft und muss nicht sein, weil unsere Kühe genug Platz haben. Sie können ein gesundes Sozialverhalten leben, sind entspannt und umgänglich.
Welche Projekte stehen auf eurem Hof an?
Ich stelle auf ammengebundene Kälberaufzucht um. Kühe geben nur dann viel Milch, wenn sie jedes Jahr ein Kalb bekommen. Üblicherweise werden Kälber nach wenigen Tagen von ihren Müttern getrennt. Sie wachsen ohne erwachsenes Bezugstier auf und werden zweimal am Tag getränkt. Das soll die Arbeit vereinfachen und es soll mehr Milch für den Verkauf übrig bleiben. Ich glaube nicht mehr daran. Im Gegenteil, die ammengebundene Aufzucht wird meine Arbeit erleichtern. Und glückliche, gesunde Kälber geben mir auch mehr Zufriedenheit.
Was ist ammengebundene Kälberaufzucht?
Mehrere Kälber werden von einer Ammenkuh gesäugt. So trinken sie über den Tag verteilt viele kleine Portionen, sind kräftiger und gesünder. Durch den Kontakt zur Amme entwickeln sie ein gesundes Sozialverhalten und es geht ihnen einfach gut.
Wo werden deine Kühe geschlachtet?
Wir fahren jede Kuh selbst zur Metzgerei Rettig in Rimbach. Dort werden die Tiere gleich bei der Ankunft betäubt. Zustände wie in den heute üblichen großen Schlachtbetrieben bleiben ihnen zum Glück erspart. Das merkt man auch an der besonders hohen Fleischqualität.
Was ist dein Traum?
Eine eigene Molkerei, hier auf unserem Hof! Ich würde mich riesig freuen, wenn das klappt. Dann können wir unsere Milch selbst zu Käse, Joghurt und anderen großartigen Produkten verarbeiten - und auch Trinkmilch anbieten.
Wir drücken die Daumen und können es kaum erwarten, Käse aus deiner Hofmolkerei zu probieren!